Pflanzen haben eine beruhigende Ausstrahlung und machen eine Landschaft oder einen Garten lebendig. Alte, mächtige Bäume können uns zum Staunen bringen und in Ehrfurcht versetzen und die verschiedensten Sträucher sorgen für ein abwechslungsreiches Gesamtbild. Ab und zu trifft man jedoch auf solche, die einem einfach nur leidtun. Verkrüppelte Geschöpfe, die sichtlich zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Sträucher, die bestimmt nach bestem Wissen und Gewissen zurückgeschnitten wurden, wobei es nur am nötigen Wissen fehlte. Erfahren Sie hier, wann Sie welche Sträucher wie schneiden können.
Einfach heruntergebrochen, kann man in Sachen Winterschnitt drei Arten von Sträuchern unterscheiden:
Sträucher, die am einjährigen oder diesjährigen Holz blühen
Beispiele dafür sind Hibiskus, Lavendel und mehrmals blühende Rosen. Diese Pflanzen kann und sollte man relativ stark zurückschneiden.
Auch über einen Meter lange diesjährige Triebe können ganz tief hinuntergeschnitten werden, indem man nur noch Stumpen von ca. 30 cm stehen lässt. Geschnitten wird immer knapp über einem Blattaustrieb. Im nächsten Jahr wachsen die Trieben mühelos wieder nach.
Bei Sträuchern mit kürzeren einjährigen Trieben (z. B. Hibiskus) stutzt man diese frischen Triebe ebenfalls bis auf einen Stumpen zurück. Auf diese Weise kann man das Wachstum steuern – wenn die Pflanzen nicht zu gross werden sollen – und regt zudem eine schöne Verzweigung an. Im Folgejahr wachsen von dieser Stelle aus neue Zweige mit neuen Blüten. Bei Bedarf kann der Strauch auch von innen her etwas ausgelichtet werden, damit er nicht zu dicht wird und auch innen genug Licht bekommt.
Sträucher mit basitonem Wuchs
Beispiele dafür sind Haselnuss, Duftjasmin, Philadelphus (Pfeifenstrauch) und Bauernhortensie. Bei dieser Art Strauch kommen alle Triebe nebeneinander aus dem Boden und blühen an ihren zweijährigen Zweigen. Hier gilt es also, die diesjährigen Triebe möglichst stehen zu lassen, damit sie im nächsten Jahr blühen. Wächst der Strauch zu hoch oder zu dicht, kann man die entsprechenden Triebe einfach entfernen und zwar möglichst bodennah. Auf diese Weise erneuert sich der Strauch ganz einfach von unten her. Schneidet man immer die alten Äste heraus, geschieht eine laufende Verjüngung.
Insidertipp: Treten Sie immer mal wieder einen Schritt zurück und begutachten Sie das Resultat. Wie im «richtigen Leben» können Sie auch hier mit Abstand besser beurteilen, was noch zu tun ist.
Wird ein basitoner Strauch zu breit, entfernt man einfach die entsprechenden Äste – und zwar ebenfalls an der Basis.
Immergrüne Sträucher
Beispiele dafür sind Kirschlorbeer, portugiesischer Lorbeer, Buchs, Eibe und Osmanthus (Duftblüten). Diese Sträucher haben einen eher dichten Wuchs und dienen daher oft als Sichtschutz. Wegen ihres kompakten Wuchses lassen sie sich schlecht von innen her auslichten. Hier geht es vor allem darum, die neuen Triebe wieder auf die alten zurückzuschneiden. Und dies so, dass man möglichst nicht sieht, dass geschnitten wurde.
Bei diesem sogenannten verdeckten Schnitt vermeidet man es ganz bewusst, Stumpen zu schneiden.
Also nicht (wie) mit einer Heckenschere alles gerade absäbeln. Das ist erstens nicht sehr ästhetisch und zweitens beginnt die Pflanze dann zu sehr zu wuchern. Also besser den äusseren Zweigen nachgehen, die Blattachseln suchen und von dort her einzeln zurückschneiden. Das kostet anfangs vielleicht etwas mehr Mühe, lohnt sich im Endeffekt jedoch sehr.
Ein Winterschnitt ist ab dem Zeitpunkt möglich, wo das Laub abgeworfen ist oder verdorrt am Zweig hängt. So geht man sicher, dass der Baum alle wichtigen Stoffe aus den Blättern zurückgezogen hat, was er tut, wenn er sich auf den kommenden Winter vorbereitet. Winterschnitte sind aber auch bis vor dem neuen Austrieb im Frühjahr möglich.
Wichtig: Gehölze nie bei Temperaturen unter -5° C schneiden, da das gefrorene Holz sonst splittert und man die Pflanzen zu stark verletzt.
Immergrüne Pflanzen schneidet man am besten kurz vor dem Austrieb, das heisst ca. im März. Schneidet man sie früher zurück, fällt der Schutz der äusseren, abgehärteten Blätter weg und die inneren, sensibleren Blätter werden unter Umständen braun, wenn Sie auf einmal ungeschützt der Kälte ausgesetzt sind.
Die Vorteile eines Winterschnitts
Die Werkzeuge für einen Rückschnitt müssen gut vorbereitet werden, das heisst, sie sollten unbedingt scharf und keimfrei sein. So stellt man sicher, dass die Pflanzen durch stumpfe Klingen nicht unnötig verletzt oder mit Krankheitserregern infiziert werden. Wenn wir uns operieren lassen müssen, erwarten wir vom Arzt zweifellos dasselbe.
Ein Winterschnitt kann viel Freude bereiten. Man hält sich unter freiem Himmel auf, ist an der frischen Luft auf, arbeitet mit den Händen und sieht anschliessend, was man geschafft hat. Für alle, die dies gerne tun, ist es Erholung pur. Es kann jedoch auch zur Belastung werden. Zum Beispiel, wenn gewisse Einschränkungen vorhanden sind oder die persönlichen Präferenzen ganz einfach woanders liegen.
In solchen Fällen reicht ein Telefonanruf oder ein Mail und wir vereinbaren einen Termin, an dem wir den Winterschnitt fachgerecht für Sie erledigen.